Das Castell d’Alaró ist ein bedeutender Ort in der Geschichte Mallorcas. Seine Anfänge auf dem strategisch wichtigen Berg Puig d’Alaró reichen bis in die Bronzezeit zurück.
Der Puig d’Alaró in der Gemeinde Alaró gehört zweifellos zu den markantesten Bergen auf Mallorca. 825 Meter ragt er gen Himmel. Über seinem Berggipfel kreisen Mönchsgeier, und waghalsige Bergziegen springen von Felsen zu Felsen.
Wie auch der Nachbarberg Puig de s’Alcadena wird der Puig d’Alaró von Einheimischen gerne Backenzahn genannt. Den Grund für die ungewöhnliche Namensgebung der Inselbewohner erkennt man schon bei der Anreise durch das Hinterland von Mallorca, denn der Berg erinnert mit seiner eigenwilligen Form tatsächlich an einen der hinteren Mahlzähne.
Wichtige Infos zum Besuch
- Es gibt verschiedene leichte bis mittelschwere Wanderungen zum Castell d’Alaró.
- Der Aufstieg belohnt mit einem fantastischen Ausblick über die Insel.
- Auf allen Strecken gibt es genügend schattige Ruheplätze, um sich zu erholen.
- Festes Schuhwerk, ausreichend Trinkwasser und Kopfbedeckung sind empfehlenswert.
- Für köstliches Essen empfehle ich einen Besuch der Finca Es Verger. Hier kann man auch sein Auto abstellen und zur Burg wandern.
Castell d’Alaró – Karte und Lage
Das Castell d’Alaró befindet sich im westlichen Teil von Mallorca, in der Serra de Tramuntana, einer Gebirgskette, die sich entlang der Nordwestküste der Insel erstreckt. Du gelangst zum Castell über das Dorf Alaró. Von dort aus führt eine Straße und dann ein Wanderweg zum Gipfel.
Unterhalb des Berggipfels – auf 817 Metern – thront stolz die Ruine einer Felsenburg: das Castell d’Alaró. Seine Ursprünge lassen sich bis in die Bronzezeit nachverfolgen, und seit fast 100 Jahren ist es ein offizielles Kulturdenkmal von Spanien.
Bis heute sind Teile der Mauern, des Hauptturms und des Eingangstores noch gut erhalten. Die Festung ist aber nicht nur wegen ihrer Geschichte eine beliebte Sehenswürdigkeit. Sie ist auch gleichzeitig das Ziel einer der schönsten Wanderrouten Mallorcas.
Die Wanderung durch die traumhafte Bergwelt der Tramuntana ist ein unvergessliches Erlebnis, und wer den Aufstieg geschafft hat, wird am Castell mit einem atemberaubenden Ausblick und dem Gefühl grenzenloser Freiheit belohnt.
Unbeschreiblich schön: Eine Wanderung zum Castell d’Alaró
Der Ausflug zum Kastell ist der Schwierigkeit „leicht bis mittelschwer“ zugeordnet. Es gibt grundsätzlich mehrere Möglichkeiten, die Burgruine zu erobern. Zum einen kann ein Teil der Strecke mit dem Auto zurückgelegt werden, so dass die Wanderung hoch zum Castell d’Alaró nur etwa eine Stunde beansprucht.
Für diese Variante fährt man vom Bergdorf Orient in Richtung Alaró. Kurz vor Alaró führt eine Straße in Serpentinen zum Castell. Im Verlauf wird die Straße jedoch immer schlechter und es gibt zahllose Schlaglöcher. Ich lasse mein Auto darum gerne am Restaurant Es Verger stehen. Der Aufstieg ist von hier aus moderat und nicht allzu anstrengend.
Sehr schön ist aber auch die etwa dreistündige Wanderung (hin und zurück) direkt vom Bergdorf Orient aus. Unterwegs sind rund 580 Höhenmeter zu bewältigen und man passiert sowohl das schon erwähnte Restaurant Es Verger als auch den Waldsattel Es Pouet.
Noch mehr Zeit – nämlich circa vier Stunden – nimmt der Rundweg ab Alaró in Anspruch. Dabei wird ein Höhenunterschied von gut 600 Metern überwunden.
Wichtig:
Genau wie der Weg über Orient ist auch diese Strecke nicht oder nur sehr bedingt für Kinder geeignet. Die Wandabstürze sind zum Teil nämlich nicht gesichert.
Und dann gibt es noch einen wirklich fantastischen, aber nicht ganz einfachen Weg für alle, die sehr gut zu Fuß sind. Für die Rundtour, die auf der Placa de l’Ajuntament in Alaró beginnt, sollten fünf Stunden eingeplant werden, und der Höhenunterschied beträgt satte 750 Meter. Unterwegs zum Castell müssen Bachbetten durchwandert und steile Treppenaufstiege bewältigt werden.
Weitere Burgen auf Mallorca, die einen Besuch wert sind
Im Königsschloss ist ein historisches Museum eingerichtet, es diente ehemals als Kerker.Es bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und den Hafen
Im Nordosten von Mallorca erhebt sich auf dem 159 Meter hohen Puig de Capdepera ein ehemaliges Wehrdorf.
Die Felsenburg Castell de Santueri bietet einen fantastischen Blick über die Hügelkette Serres de Llevant.
Die grandiose Aussicht von der Festung genießen
Ich finde es toll, dass sich die Wanderungen zur Burg an die eigenen Bedürfnisse anpassen lassen. So können auch Urlauber mit weniger Kondition das Castell besuchen. Wer hier zu Fuß unterwegs ist, taucht in eine zauberhafte mediterrane Natur ein, die alle Sinne betört.
Man spürt auf dem Weg zur Burg regelrecht, wie die Seele aufatmet und zur Ruhe kommt. Wer erst einmal am Gipfel beziehungsweise bei der Ruine angekommen ist, hat sich eine Pause verdient, und die wird durch einen spektakulären Ausblick über die Insel belohnt. Bei guter Sicht reicht der Blick bis zum Meer.
Die Reste des Castells sind sehr beeindruckend, und ich stelle mir immer wieder die Frage, wie die Menschen damals die Baumaterialien zu diesem entlegenen Ort auf dem Gipfel des Berges transportiert haben.
Wer noch etwas länger auf dem Kastell verweilen will, kann hier oben – in luftiger Höhe – sogar für kleines Geld übernachten. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind einfach, aber sauber, und es empfiehlt sich, einen eigenen Schlafsack mitzubringen.
Die Herberge Refugi del Castell d’Alaró befindet sich ebenso wie das Oratorium Nostra Senyora del Refugi oberhalb vom Castell d‘ Alaro.
Tipp:
Wer während der Wanderung Hunger bekommt, sollte unbedingt das Restaurant Es Verger ansteuern. Die Küche ist unter anderem für ihre vorzügliche Lammschulter bekannt!
Das Castell d’Alaró hat eine bewegte Vergangenheit
Viele Jahrhunderte galt das Castell d’Alaró als uneinnehmbar. Im kulturellen Gedächtnis der Insel gilt es noch immer als ein Symbol für Freiheit.
Man weiß heute, dass römische Truppen die Festung während der Belagerung von Mallorca ausbauten und intensiv nutzten. Der Name Alaró leitet sich übrigens von al run (arabisch) ab und kann mit römisch oder christlich übersetzt werden.
1285 wurde die Festung stark umkämpft. König Alfons III von Aragon kam zur Eroberung auf die Insel und wollte die Herrschaft von Mallorca an sich reißen. Zwei Gefolgsleute des Königs Jaume II – die beiden Kommandanten Cabrit und Bassa – leisteten auf dem Castell d’Alaró jedoch heftigen Widerstand. Bis heute gelten sie auf Mallorca als Volkshelden.
Ihr Ende war jedoch grausam: König Alfons III ließ sie einer Legende zufolge zunächst aufspießen und dann bei lebendigem Leib rösten.
Empfehlenswerte Wanderroute mit vielen Highlights
Das Castell d’Alaró ist ein beeindruckendes Wanderziel, das je nach Route jedoch eine gewisse Kondition voraussetzt. Vor allem in landschaftlicher, aber auch in geschichtlicher Hinsicht lohnt die Tour zur Burgruine bei Alaró auf jeden Fall.
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